Von Claudia Moser, Systemische Coach
In diesem Artikel erfährst du, wie du den Kinderwunsch loslassen kannst, ohne dich selbst zu verlieren. Du lernst, dein Gedankenkarussell zu stoppen, innerlich Frieden zu finden und neue Wege zu entdecken, die dein Leben wieder leichter machen.
Wenn du beim Lesen denkst: „Das schaffe ich nie! Ich werde den Kinderwunsch nie loslassen können“ – dann geht es dir so wie mir damals. Fang klein an. Frag dich: „Was erscheint mir heute machbar?“
Alles andere kommt nach und nach. Und: Reden hilft. Wenn du dich mit nahestehenden Menschen schwer tust, such dir Unterstützung – z. B. bei Psychotherapeut:innen, Coaches, Fraungesundheitszentren oder Beratungsstellen, wie Profamilia.
Kennst du das? Du willst schlafen, aber das Kopfkino startet: „Warum werde ausgerechnet ich nicht schwanger? Was ist falsch mit mir?“ Ein Gedanke jagt den nächsten – bis du dich völlig erschöpft fühlst.
Beim Grübeln stellen wir uns Fragen, die sich gar nicht beantworten lassen. Sie lösen Stress aus und rauben Kraft. Deshalb ist dieser Schritt so wichtig: Hör auf zu grübeln – dein Kopf darf zur Ruhe kommen.
Sobald du merkst, dass du grübelst – lenke dich aktiv ab: geh raus, mach Sport, putz die Fenster oder geh spazieren. Hauptsache, dein Körper kommt in Bewegung.
Und wenn dich das Grübeln nachts überfällt: Richte deine Aufmerksamkeit bewusst auf den Atem. Zähle beim Einatmen bis vier und beim Ausatmen bis acht. Auch ein kurzer innerer Satz kann helfen:
„Stopp. Darum kümmere ich mich morgen.“
So signalisierst du deinem Gehirn: Jetzt ist Ruhezeit – Gedanken dürfen warten.
Frage dich:
Diese Fragen helfen dir, Muster zu erkennen – und sie zu verändern.
Setz dich bewusst an einen anderen Ort (nicht Sofa oder Bett) und stell dir den Timer. Wenn die 10 Minuten vorbei sind, steh auf, geh raus, atme tief durch. Mit der Zeit wird das Grübeln weniger Raum einnehmen.
Mein Tipp: Wenn du merkst, dass dich Grübeln oft begleitet, lies gern auch meinen Artikel Stress bei Kinderwunsch – 7 Wege zu mehr Gelassenheit
Lange hast du gehofft und gekämpft – und jetzt sollst du dein Schicksal annehmen? Das fühlt sich zuerst wie eine Zumutung an. Doch die Alternative wäre, das Leid weiterzutragen. Wenn du hier liest, hast du wahrscheinlich schon versucht, deinen Kummer loszuwerden – und spürst, dass du loslassen möchtest.
Ich erinnere mich, wie ich damals meinen Schmerz wie einen schweren Rucksack geschleppt habe. Bis ich nicht mehr konnte.
Dann wurde mir klar:
Ich möchte diesen Rucksack nicht länger tragen.
Ich will morgens wieder ausgeruht aufwachen und mich auf den Tag freuen.
Ich verrate meinen Kinderwunsch nicht, wenn ich ihn loslasse – er bleibt Teil meiner Geschichte.
Ich kann Abschied nehmen, wenn ich weiß, wie mein Leben stattdessen weitergehen kann.
„Ich verrate meinen Kinderwunsch nicht, wenn ich ihn loslasse.“
Hinter jedem Kinderwunsch stehen tiefe Werte und Sehnsüchte. Frag dich: „Wofür steht mein Kinderwunsch? Was hält mich daran fest?“
Mögliche Motive können sein:
Ich möchte meine Liebe weitergeben.
Ich will erleben, Mutter oder Vater zu sein.
Ich wünsche mir Zugehörigkeit und Anerkennung.
Ich möchte im Alter nicht allein sein.
Ich möchte etwas hinterlassen, das bleibt.
Wenn du erkennst, was dich wirklich antreibt, öffnet sich ein neuer Blickwinkel. Viele meiner Klient:innen spüren dann eine körperliche Entlastung – als würde der Druck nachlassen und der Atem wieder freier werden.
Professionelle Begleitung (z. B. durch Therapeut:innen, Coaches oder Beratungsstellen wie Profamilia) kann helfen, Gedanken zu sortieren, Gefühle zu verarbeiten und neue Perspektiven zu entwickeln. Mehr über mein Kinderwunsch-Coaching erfährst du hier.
Als neutrale Dritte hören Therapeut:innen und Coaches zu und unterstützen dich dabei, das Erlebte zu verarbeiten. Solche Prozesse dauern oft gar nicht so lange, wie man denkt – manches, was unüberwindbar scheint, kann sich überraschend schnell verändern.
Lebt ihr in einer Partnerschaft, redet miteinander. Diese Fragen können euch Orientierung geben:
Mehr dazu liest du in dem Beitrag Partnerschaft und Kinderwunsch.
Fragen wie „Na, wann ist es bei euch so weit?“ oder „Warum habt ihr keine Kinder?“ können tief treffen. Viele erleben diese Situation als schmerzhaft und isolierend.
Das hilft:
Überlege dir im Voraus, was du auf distanzlose Fragen sagen möchtest.
Übe deine Antworten, bis sie sich natürlich anfühlen.
Rede mit Menschen, denen du vertraust, darüber, was du brauchst.
Weitere Impulse findest du im Artikel Sozialer Druck beim Kinderwunsch – wie du dich schützt.
Es kostet viel Energie, wenn man über Jahre an einem Kinderwunsch festhält. Entsprechend brauchen Körper, Geist und Seele Zeit, um sich von der Anstrengung zu erholen.
So kannst du unterstützen: Bewege dich in der Natur, treibe Sport, tanke Tageslicht, ernähre dich ausgewogen, lege Pausen ein, schlafe ausreichend.
Sorge für schöne Erlebnisse: Geh´ ins Kino oder Tanzen. Treffe dich mit Freunden. Wandere am Strand entlang oder in den Bergen. Der Seele tut gut, was dir Freude macht.
Es ist leichter, loszulassen, wenn du eine Idee hast, wohin dein Weg führt. Während du innerlich Frieden findest, kann gleichzeitig ein neuer Lebensplan entstehen.
In der Kinderwunschzeit musstest du dich oft zusammenreißen, bist über deine Belastungsgrenzen gegangen und hast eigene Bedürfnisse zurückgestellt. Jetzt darf dein Herz wieder Raum bekommen – für alles, was gut tut und dich stärkt.
Frag dich: Wann wird es mir warm ums Herz?
Sammle mindestens 50 Situationen, Menschen, Tiere oder Dinge, die dir ein gutes Gefühl geben – ganz egal, wie klein sie scheinen.
Beginne mit Kleinigkeiten: das freundliche „Guten Morgen“ der Nachbarin, die erste Tulpe im Garten oder das Eichhörnchen, das über den Balkon huscht. Mit der Zeit entsteht daraus ein ganz persönlicher Kompass für Freude und Lebendigkeit.
Wenn der Kinderwunsch lange im Mittelpunkt stand, geraten andere Seiten von dir leicht in den Hintergrund. Jetzt ist der Moment, dich daran zu erinnern, was dich ausmacht – jenseits dieser einen Rolle.
Diese Fragen können dich leiten:
Sprich auch mit Freunden darüber, wie sie dich sehen – ihre Antworten sind oft überraschend aufschlussreich. Je klarer du erkennst, was in dir steckt, desto leichter findest du heraus, was dein Leben erfüllen kann, auch ohne eigenes Kind.
Sobald der seelische Druck nachlässt, zeigen sich meist neue Ideen fast von selbst. Dein Plan B muss kein großer Sprung sein – oft beginnt er mit einer kleinen Entscheidung.
Vielleicht gibst du einem Kind ein Zuhause, engagierst dich für andere Menschen oder Tiere, beginnst eine neue Ausbildung oder richtest beruflich etwas neu aus. Vielleicht merkst du auch: „Im Moment ist es gut, wie es ist. Ich genieße das Leben einfach so, wie es kommt.“
Dein Plan B ist kein Ersatz – sondern dein eigener, selbstbestimmter Weg.
Wenn du beim Lesen spürst, dass du Begleitung brauchst, um herauszufinden, was zu dir passt, unterstütze ich dich gern dabei, Schritt für Schritt neue Perspektiven zu entwickeln. Kostenfreie Erstberatung buchen.
Am Ende geht es nicht darum, den Kinderwunsch einfach loszulassen. Es geht darum, Frieden zu schließen – mit dir selbst, mit deiner Geschichte und mit dem, was jetzt entsteht.
Was dir dabei helfen kann:
Mit der Zeit spürst du: Der gesellschaftliche Druck verliert an Bedeutung, der Blick nach vorn wird klarer – und dein Leben fühlt sich wieder leichter an.
Claudia Moser ist systemische Coachin (ICF Deutschland) und ausgebildete PEP®-Anwenderin.
Sie begleitet Frauen, Männer und Paare dabei, Stress und innere Konflikte rund um den Kinderwunsch zu verarbeiten, Klarheit zu gewinnen und wieder zuversichtlich nach vorn zu schauen. Claudia kennt die emotionalen Höhen und Tiefen eines unerfüllten Kinderwunsches aus eigener Erfahrung. Dieses Verständnis prägt ihre Arbeit und ihre Haltung. Sie lebt mit ihrem Mann in Karlsruhe, liebt Trekkingtouren im Himalaya und spontane Kochabende mit Freunden. Zum Kinderwunsch Coaching Angebot von Claudia Moser.
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